Sonntag, 12. April 2015

Insekten und Insektenfresser


Faszinierend fand ich, dass sich mit der Wanderung der Wald jeweils völlig veränderte: Sah er zuerst unserem Wald sehr ähnlich, gab es Abschnitte mit riesigen Bäumen, solche mit nadelbaumähnlichen Gewächsen, im Tal unten sehr feuchte Zonen mit Palmfarnen oder weiter oben Sümpfe mit kleineren Bäumen, welche völlig im Moos eingewickelt waren. Hier fanden sich auch die fleischfressenden Kannenpflanzen, von denen es zahlreiche Arten in verschiedenen Färbungen und Grössen gab. Die kleinste hatte nur 1-2 mm kleine Kännchen, die grössten wie hier abgebildet wohl über 1 l Fassungsvermögen. Der Saft innen war trübe, sodass ich nur bei den kleineren tote Insekten am Grund erkennen konnte. Bei manchen schwammen kleine Würmer oder Mückenlarven darin.


Apropos Würmer: Blutegel gibt es hier tatsächlich und zwar in rauhen Mengen. Überall kommt der "brown leech" vor, ein 5-20 mm kleines Würmchen, welches auf dem Boden sitzt, sich streckt und blitzschnell am Schuh haften bleibt. Dort geht der Egel dann durch kleinste Öffnungen zum Bein wo er sich festsaugt. Ich hatte dank meinen Blutegelgamaschen am Abend ca. 20-30 Egel im Schuh oder auf der Gamasche, aber nie einen an meinem Bein. Bei meinem Reisebegleiter sah es anders aus, er hatte gegen Ende fast ein Dutzend Bisse.

Die meisten Tiere die ich sah, waren Insekten wie zahlreiche Formen von Wespen oder Bienen. Letztere bauen kleine Trichter, welche unter einen Baum führen wo dann ihr Nest ist. Grillen, Schaben und verschiedenen Spinnen, u.a. eine leuchtendblaue, rundeten das Bild ab. Ich fand zwei Tausendfüssler, einen roten der meinem eigenen zu Hause ähnlich sah und einen schwarzen, der über 20 cm lang war.


Die grösseren Tiere waren rar: Der Guide zeigte mir einen winzigen Frosch (unter 1 cm) und der Koch-Guide vor dem Nepenthes-Camp im Busch einen grossen. Zweimal sahen wir davonrennende Wildschweine (diese waren aber auch um das Studies Centre herum zu sehen), manchmal Vögel und einmal eine Gruppe Gibbons. Im Nepenthes Camp gab der Guide etwas Reisreste neben die Terasse, dies lockte eine Zibetkatze an.


Allgemein lockte das Camp, v.a. das Licht der Energiesparlampen, sehr viele Insekten an. Die Nächte, gewisse Abschnitte des Dschungels auch am Tag, waren laut erfüllt von den Geräuschen der Grillen, Vögel und alles dominierenden Zikaden. Sie zu entekcten war aber schwierig, selbst die grossen und allgegenwärtigen Zikaden.


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