Heute wollte ich - wie in jeder fremden Stadt in der ich bin - in den Zoo gehen, danach noch in 1-2 Pärke und gegen Abend ins Aquarium. Doch es sollte anders kommen.
Zuerst wollte ich es besser wie gestern machen und ging ins "Swiss Cafe", einem der anscheinend 10 (!) Restaurants meines Hotels. Das Morgenessbuffet war gigantisch, auf mehreren Inseln waren von geräuchertem Lachs über "Swiss Alpine Birchermüesli" bis zu Drachenfruchtstücken (schmeckt hier genauso fade wie bei uns) über 50 Produkte ausgelegt.
Der Weg zum Zoo stellte sich danach als langwieriger heraus, als es die Distanz auf der Karte vermuten liess. Ich fuhr beinahe 20 Stationen mit der Metro, immerhin fährt sie überirdisch, sobald sie etwas vom Zentrum entfernt ist. Dabei konnte ich die Satellitenstädte sehen, welche die Innenstadt umgeben und in denen die meisten Einwohnder leben. Sehr viele gleiche Wohnhochhäuser stehen plötzlich dicht nebeneinander, alle mit Klimaanladen draussen - und für mich ungewohnt - langen Stangen an denen die Leute die Wäsche aufhängen.
Danach folgte eine Fahrt mit dem Bus, welche laut Reiseführer kompliziert ist, tatsächlich aber wie bei uns abläuft (man bezahlt beim Fahrer, der gibt aber kein Rückgeld). Nach fast 2 h Anreise war ich dann kurz vor Mittag beim Zoo.
Ich möchte hier nicht alle Tiere auflisten, owohl ich die meisten fotografiert habe. Der Zoo ist etwa ähnlich gross wie der Zürcher Zoo. Nur wirkt er grosszügiger, da es grössere Abstände zwischen den Gehegen hat und dort viele Pflanzen wachsen. Zudem ist er direkt neben einem grossen See, der der Stadt als Reservoir dient. Mit Ausnahme des Eisbären und des Jaguars fand ich alle Gehege vorbildlich, diese waren etwas zu karge eingerichtet und die Tiere sterotypierten.
Man sieht nigends Gitter, überall sind dezent Wassergräben eingebaut oder Glasscheiben. Die Infoschilder, neben geographisch passenden Kunstobjekten und oftmals Musik, bringen einen frischen Wind in den Zoo. Der ganze Zoo wirkt wie so vieles hier perfekt ausgearbeitet.
Das spektakulärste Gehege ist das Tundra-Haus. Nördliche Tiere sind hier die Exoten, die Krokodile waren verteilt und alle in Aussengehege. Im stark runtergekühltem Tundra-Haus befinden sich Vielfrass, Waschbär und Eisbär. Letzterer hat ein grosses Wasserbecken ausserhalb, in welchem er gerade seine Runden drehte.
Im Zoo hatte es wenige Leute, nur an bestimmten Orten (z.B. Giraffen füttern) stauten sich die kreischenden Kinder und selfistick-schwingenden Erwachsenen. Das grösste Durcheinander war im Hauptrestaurant, da hier anscheinend alle erst um Zwei essen. Es hatte so viele Leute, dass wir eine Spirale um die Kasse in der Mitte bildeten.
Ein Horlicks ist ein sehr süsser Instant-Tee. Ich wusste das auch nicht und bestellte es nur, weil der Name für mich nach Harry Potter klang. Laksa war übrigens nicht der Holztisch, sondern eine Art Suppe mit Spaghetti und Crevetten.
Erwähnenswert sind die Toiletten: Sie sind alle auf mehreren Seiten offen, ähnlich dezent abgeschirmt wie die Tiergehege. Grundsätzlich haben Toiletten in Singapur und Malaysia keine Türen, man geht um eine Ecke herum, sodass das Problem mit den nicht händewaschenden aber türöffnenden Leuten elegant gelöst ist. Die eine Toilette in der Nähe der Affen war besonders spektakulär gebaut:
Direkt neben dem Zoo war die "River Safari" für ich ich auch gleich ein Ticket kaufte. Das ist ein geführter Weg entlang von Infotafeln und Aquarien, welche thematisch nach den grössten Flüssen weltweit sortiert sind. Das Ganze ist sehr informativ und äusserst schön gemacht. Für mich völlig überraschend kam in der Mitte eine Abzweigung zum Panda-Gebiet, wo ich zum ersten Mal einen grossen Panda in Echt sehen konnte!
Am Ende der River Safari gab es ein Unterwassertunnel mit Fische fangenden Riesenotter - ein Highlight für einen Biologen was nur noch durch das letzte Aquarium getoppt wurde: In einem riesigen Becken - natürlich wiederum baulich pefekt in Szene gesetzt - tummelte sich eine Gruppe Seekühe.
Auf der Rückfahrt durfte ich im Bus den Feierabendverkehr miterleben und in der Metro eine kurze Unterbrechung, weil jemand die Notruftaste gedrückt hat (die Bahn fährt nicht ab, es erklingt automatisch eine Stimme welche informiert, die Lichter leuchten aussen rot auf).
Für weitere Ausstellungen war es nun zu spät, ich stieg eine Station früher aus und flanierte durch Little India. Unglaublich, kurz nach dem Schild fand ich mich nur noch von Indern umgeben, die Luft war mit Aromen erfüllt und die vielen kleinen überfüllten Läden blinkten und leuchteten. Diese Seite scheint in Singapur auch möglich zu sein... Die Strassen waren mit Lädenauslagen, geparkten Autos, Passanten und fahrenden Autos viel zu eng. Als es kurz gar nicht mehr weiterging, genehmigte ich mir in einem winzigen Restaurant ein Tiger-Bier, die meisten anderen Gäste tranken merkwürdigerweise Rotwein - bei noch immer gut 30°C.
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